copyright ©2004 A. Zuiderent
Achtung: Die Ahnentafel findet man unter “ Kwartierstaat“
Herkunft
der Familie Zuiderent
Verbindungen
mit dem Mittelalter
Vergleich
mit einer Schweizer Ahnentafel
b) Eine jüngere Verbindung zum Waadtland
c) Die Nellenburger im Thurgau, Zürichgau und in Schaffhausen
d) Eine exotische Verbindung mit der Schweiz
Anhang:
Übersetzungstabelle NL-D
Eine Schweizer Homepage in niederländischer Sprache ist
nicht alltäglich. Es ist das Ergebnis der Ahnenforschung über unsere seit 1966
im Kanton Zug in der Schweiz lebende Familie, die aus Holland stammt. Da der Grossteil
der genealogischen Daten aus niederländischen Archiven, Zeitschriften,
Internetseiten und Diskussionsforen zusammengesucht ist, sind die Texte in
niederländischer Sprache abgefasst. Nur so ist eine Kommunikation mit fernen
Verwandten und Forscherkollegen gewährleistet. Sind Sie dennoch interessiert?
Dann gibt es als Anhang für Sie eine Übersetzungstabelle
einiger verwendeter Begriffe.
Die Familie
Zuiderent ist ein relativ kleines Geschlecht (kaum 100 Namensträger), stammend
aus dem Dorf Maasland zwischen Rotterdam und Den
Haag. Kürzlich hat ein DNA Test ausgewiesen, dass schon im 11. Jahrhundert
Mitglieder der Familie in der Stadt Vlaardingen, westlich von Rotterdam,
gewohnt haben. Siehe den entsprechenden Pressebericht von 07.07.2007.
Der bislang älteste bekannte Zuiderent war Willem Jorisz, geb. ca. 1520, ein Bauer mit recht viel Land in Maasland, ein Nachbardorf von Vlaardingen. Sein Sohn Cornelis Willemsz führte als Erster den Nachnamen Zuiderent, damals als Suijderent oder Van Zuijdereijnt geschrieben. Mit der DNA-Untersuchung wurde der Stambaum somit um etwa 500 Jahren verlängert, allerdings ohne Namen oder weiteren Angaben zu den einzelnen Ahnen.
In 2011 wurden 6 weitere Generationen von Vorfahren entdeckt, ebenfalls in Maasland. Die am frühesten dokumentierte Person ist Allaert Allaertsz., der in 1316 einen Zinsbrief auf einem Stück Land verkauft. Im Jahr 1468 erscheinen mehrere Familienmitglieder vor dem Hof von Holland, wo sie den Beweis erbringen, dass sie von edler Abstammung sind, und zwar als Nachkommen der rittermässigen Familie van Oestgeest, deren Familienwappen sie führen. Sie lebten seit Generationen als Bauern, hatten jedoch bestimmte Rechte wegen ihrer Abstammung behalten. So waren sie erbliche Mitglieder des Höheren Gerichtes, wo sie als Laienrichter amteten. In einem 2012 erschienenes Buch über die Familie sind diese neuen Befunde detailliert beschrieben.
Dies ist jedoch keine Genealogie oder Stammbaum des
Geschlechts Zuiderent, sondern eine Ahnentafel mit sämtlichen bekannten Ahnen unserer
Kinder. Dies führt zu einer Vielfalt von Familiennamen, da jeweils der Name der
Frau dazu kommt. Bei den 4 Grosseltern spricht man im Niederländischen von 4 “Kwartieren“ (= Ahnenplätze), bei den Urgrosseltern sind es
8 Kwartiere u.s.w. Eine
Ahnentafel wird deshalb in Holland “Kwartierstaat“
genannt. Bei der Nummerierung einer Ahnentafel trägt der Vater immer die
doppelte Nummer des Sohnes oder der Tochter, seine Frau trägt eine um eins
höhere Nummer. Die Eltern von Person 3 im folgenden Schema tragen somit die “Kwartiernummer“ (= Ahnenplatznummer) 6 und 7.
Generation 1 Generation 2 Generation 3
4. J. Zuiderent
I 5.
J. Monster
I 6.
G. van Wijgerden
7.
A. Baars
In den oben genannten 4 Familien (Zuiderent, Monster, van Wijgerden und Baars) findet man hauptsächlich selbständig
Erwerbende, wie Bauern, Kaufleute und Gewerbetreibende. Diese Geschlechter
stammen ursprünglich aus dem Gebiet des Rhein- und Maasdeltas,
wo der Kampf gegen das Wasser Jahrhunderte lang an der Tagesordnung war. Wir
sehen deshalb unter den Ahnen vielfach Leute, die mit der Bekämpfung des
Wassers zu tun hatten, sei es bei der Trockenlegung neuer Gebiete oder bei der
Verwaltung der Polder, wo wir rund 140 Ahnen als Deichschöffe (Polderräte) und
deren 40 als Deichgraf begegnen. Öffentliche Ämter sind überhaupt gut vertreten,
man findet mehr als 250 Schöffe, d.h. Mitglieder der lokalen Verwaltung und des
Gerichts, während rund 70 Ahnen diesen Gerichten und der Lokalverwaltung als
Schultheiss vorstanden. Bei der grossen Breite einer solchen Ahnentafel findet
man natürlich auch andere Berufe, so begegnen wir Leute die als
Dorfschulmeister, “Chirurgijn“ (Arzt und Barbier),
Müller oder Brauer durch das Leben gingen oder auch als Tuchhändler,
Steuereintreiber oder Pfarrer (einer wurde sogar von Rembrandt verewigt). Dann
und wann tauchen Ausländer auf, besonders aus Deutschland (Land von Kleve,
Wuppertal), Belgien und Frankreich (geflüchtete Hugenotten) aber auch ein
englischer Seemann, ein spanischer Soldat und ein norwegischer Tuchhändler.
Es ist nicht gelungen via die normale bürgerliche
Linie eine Schweizer Abstammung zu entdecken, obwohl viele Schweizer in den
Niederlanden als Soldat gedient haben. Zwar taucht ca. 1550 (Generation 15,
Ahnenplatz 13'408) ein Geschlecht mit dem Namen Rosa auf, wovon lange Zeit
gedacht wurde, dass es aus Spanien, Italien oder aus der Schweiz stammen würde,
was sich aber neuerdings als falsch herausgestellt hat. Geht man weiter zurück
bis ins Mittelalter, dann gibt es leider fast keine Dokumente über
Berufsgruppen wie Soldaten, Bauern und Handwerker. Bei den älteren Generationen
kommt man nur weiter, wenn man Verbindungen zum damaligen Adel findet, wo die
Geschlechter besser dokumentiert sind. Erst in diesem Bereich wurden einige
Verbindungen mit der Schweiz gefunden, siehe weiter unten.
Die theoretische Anzahl Ahnen pro Generation nimmt
exponentiell zu: es gibt 4 Grosseltern, 8 Urgrosseltern, 16 Ahnen in Generation
5, 32 in Generation 6 usw. Dies bedeutet immer grössere Generationen: in
Generation 21 wird die Millionengrenze überschritten, in Generation 31 sogar
die Milliardengrenze. In der Zeit Karl des Grossen (Charlemagne) sind wir bei
Generation 38 angekommen, eine Generation von (theoretisch) rund 140 Milliarden
Ahnen. Europa hatte in dieser Zeitperiode (um das Jahr 800) jedoch maximal 40
Millionen Einwohner. Es müssen also immer wieder Verwandte miteinander
geheiratet haben, weshalb verschiedene Ahnenplätze durch die gleichen Personen
besetzt werden. Dieses Phänomen nennt man Ahnenverlust. Somit ist auch klar,
dass es keine Besonderheit ist, wenn man von Karl dem Grossen abstammt, bei
einem Grossteil der heutigen Bevölkerung wird dies der Fall sein. Das Problem
ist nur, dies zu beweisen, was praktisch – mit viel Glück – nur gelingt, wenn
eine grosse Ahnentafel erstellt wird.
Für die ganze Ahnentafel, bestehend aus 45 Generationen,
beträgt der Ahnenverlust sogar 98.9 %. Hier belegen rund 9‘600 Personen die
unglaubliche Anzahl von 920‘000 Ahnenplätzen, 96 x so viel also (Version 2022).
Dies mag unwahrscheinlich klingen, aber wenn im Jahre 800 etwa 40 Millionen
potenzielle Ahnen 140 Milliarden Ahnenplätze liefern mussten, so ergibt dies
einen Faktor 3500. Wenn wir alle Ahnen auffinden könnten, so wäre der
Ahnenverlust bestimmt noch viel grösser. Schon in dieser Ahnentafel kommt Karl
der Grosse 17‘100 mal vor. Dies ist nicht sofort ersichtlich, weil sich
wiederholende Personen der Lesbarkeit wegen nicht aufgeführt sind.
Es sind in dieser Ahnentafel grob 3 Teile zu unterscheiden.
Die ersten 17 Generationen beziehen sich fast ausschliesslich auf Holland,
zwischen Generation 17 und 20 werden die Daten der bürgerlichen Familien immer
spärlicher, währendem einige Verbindungen mit dem mittelalterlichen Adel in die
Lücke springen. In den Generationen 21 bis 45 begegnet man – wegen fehlender
Dokumentation über Bürgerfamilien – praktisch nur noch Adelsgeschlechtern. Durch die Heiratsverbindungen zwischen diesen
Geschlechtern auf europäischem Niveau nehmen die ausländischen Familien in
Anzahl zu. Man findet Familien aus ganz West-Europa, auch aus Deutschland und
in den ältesten Generationen sogar aus der Schweiz.
In der Schweiz publizierte der Genealoge Dr. Wilhelm Heinrich Ruoff in 1939 die bekannte Ahnentafel Rübel-Blass. Der Umfang dieser Zürcher Ahnentafel ist noch um einiges grösser als der vorliegende und sie wurde selbstverständlich ohne Computerunterstützung erstellt. Auch bei Rübel-Blass gibt es zahllose Verbindungen mit den adligen Geschlechtern des Mittelalters, es sollte gemäss Angabe der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Zürich kaum einen Stadtzürcher geben, der nicht über diese Ahnentafel den Anschluss an den europäischen Hochadel nachweisen kann.
Interessanterweise wurden auch bei der Ahnentafel Rübel-Blass Kalkulationen durchgeführt. Vergleicht man diese mit meinen Kalkulationen an der Version von 2022, so bekommt man folgendes Bild:
|
Rübel-Blass Version 1939 |
Zuiderent-van Wijgerden Version 2022 |
Anzahl Ahnen (Personen) |
11’000 |
9’600 |
Anzahl Ahnenplätze (“Kwartiere“) |
2'400’000 |
920’000 |
Quotient: “Ahnenverlustquotient“ |
218 |
96 |
Anzahl Zählungen Karls des Grossen |
42’500 |
17’100 |
Im Gegensatz zum Tafel Rübel-Blass gilt die Ahnentafel Zuiderent-van Wijgerden (noch) nicht als fertig, es können sicher noch manche Ahnenplätze, besonders im adligen Teil zugefügt werden. Gerade dort sorgen die zahllosen Querverbindungen für eine Vergrösserung des “Ahnenverlustquotients“, d.h. der durchschnittlichen Anzahl Ahnenplätze pro Person.
Es ist klar, dass es über den Hochadel zahllose
Verwandtschaften zwischen beiden Ahnentafeln geben muss. Verwandtschaften in
den bürgerlichen Schichten sind weniger zu erwarten aber wahrscheinlich wohl
vorhanden. So stammt z.B. interessanterweise das Geschlecht Rübel
aus der Elberfelder Elite von Textilkaufleuten und Garen Bleicher, genauso wie
die Familie Üllenberg in der Ahnentafel Zuiderent-van
Wijgerden. Der gleiche Edmund Strutz, der die “Geschichte der Rübel von Elberfeld“ geschrieben hat, beschreibt die
Familie Üllenberg in “Die Ahnentafel der Elberfelder
Bürgermeister und Stadtrichter“. Eine Verwandtschaft zwischen diesen
Elberfelder Familien ist nicht ausgeschlossen, aus Sicht der damaligen
Heiratsgewohnheiten sogar zu erwarten, war doch Elberfeld (heute ein Teil
Wuppertals) anfangs des 17. Jahrhunderts ein Städtchen mit kaum mehr als 2000
Einwohnern.
Wie schon erwähnt, wurden nur Verbindungen mit der Schweiz
gefunden, die über den mittelalterlichen Adel laufen. Es gibt namentlich zwei
Familien in der Ahnentafel, die eng mit der Geschichte der Schweiz (die ja
nicht erst mit Wilhelm Tell angefangen hat) verbunden sind. Die bei der zweiten
Familie genannte Insel Ufenau liegt sogar nur eine
halbe Autostunde von unserem Wohnort Steinhausen entfernt, fast ein “back to the roots“
also….
Von diesen beiden Geschlechtern führen mehrere
Verbindungen zu unserer jetzigen Familie, bei Reginlinde
über Kinder aus Ihren beiden Ehen, und zwar zu allen vier Grosseltern (Genation 3). Als Beispiel dafür, wie eine solche Linie
verlaufen kann, ist hier eine Verbindung gezeigt, die von beiden genannten
Familien – die, wie man sieht, schon bald untereinander heirateten – bis in die
Gegenwart führt.
Wallis/Westschweiz Zürich/Zentralschweiz
Rudolf I von Hochburgund & Willa Reginlinde (im Zürichgau) & Burchard II von Schwaben ( -926)
I
Hl. Adelheid von Burgund & Kaiser Otto der Grosse (von Sachsen)
I
I
I
I
Richardis von Wittelsbach & Graf Otto I von Gelre
Aleida von Gelre & Graf Willem I von Holland (-1222)
Graf Floris IV von Holland & Machteld von Brabant
Dieses Beispiel zeigt auch, wie die verschiedenen sozialen
Schichten auseinander hervorgehen können. Zwar geht es auf den ersten Blick nur
von oben nach unten, eines sozialen Abstieges gleich. Wenn man jedoch bedenkt,
dass sich die politische Macht ebenfalls vom Adel über die Patrizier zum
Bürgertum verschoben hat, so zeigt sich vielleicht auch eine bestimmte
Anpassungsfähigkeit an die herrschenden Verhältnisse…
Bei der weiteren Forschung wurde noch eine Verbindung zur
Schweiz gefunden, die erst rund 1300 (also kurz nach der Geburtsstunde der
Eidgenossenschaft in 1291) abzweigt via Deutschland nach Holland um nach 20
Generationen wieder in die Schweiz zurückzukehren. Es handelt sich um das
Geschlecht der Grafen von Savoyen, die ihr Herrschaftsgebiet später bis in die
Waadt ausdehnten. Die hier gezeigte
Abstammungslinie fängt mit Amadeus III von Savoyen an, aber auch sein
Urgrossvater Otto von Savoyen war schon mit der Schweiz verbunden als Graf von
Chablais, während dessen Bruder Aimon Bischof von
Sitten und Abt von St. Maurice im Wallis war. Zudem war Ottos Mutter
wahrscheinlich eine Tochter des Arnold I von Lenzburg.
Graf Amadeus III von Savoyen & Mathilde von Albon
Amadeus stiftete
mehrere Kloster, u. A. Abondance in Chablais. War Laienabt und Vogt von St-Maurice im Wallis. Erweiterte sein Herrschaftsgebiet
bis in die Waadt mit Vevey und Yverdon. Starb 1148 in
Nicosia, Zypern auf dem Rückweg vom Zweiten Kreuzzug.
I
Graf Humbert III von Savoyen (1136/89) & Beatrix von Maçon
I
Graf Thomas I von Savoyen (1178/1233) & Beatrix (Margarete) von Genf
Dehnte seinen Einflussbereich in die Waadt aus auf Kosten der Zähringer
und des Bischofs von Lausanne.
I
Graf Thomas II von Savoyen-Vaud (1199/1259) & Beatrice Fieschi
War anfänglich Geistlicher, u.a. Domherr von Lausanne 1224. Später
vorübergehend durch Heirat Graf von Flandern und Hennegau
und nachher Graf von Savoyen 1253.
I
Ludwig I von Savoyen-Vaud & Jeanne von Montfort Baron
der Waadt
Baron der Waadt 1286. Bruder des Grafen Amadeus V der Grosse, unter dessen Schutz sich Bern
in 1291 stellte, nachdem Rudolf I von Habsburg gestorben war.
I
Margaretha von Savoyen-Vaud & Simon von Saarbrücken (letzte “Schweizerin“)
I
Mathilde von Saarbrücken & Graf Simon I von Salm (-1346) Graf von Obersalm
I
Graf Johann von Salm (-1401) & NN „
I *
Sophia von Salm & Willem Roelofs van Dalem (-1422) Knappe, Herr von Dongen (NL)
I
Roelof Willems van Dalem van Dongen (-1479) & Engel “
I
Jan Roelofs van Dalem van Dongen (-1491) & Dierbant Wolfs Brauer, Schultheiss
I
I
Maria van Dongen
& Peter Cornelis van Ghilse (-1585) Brauer, Schöffe
I
Christoffel Peter Cornelis van Ghilse (-1630) & Elisabeth Cock Brauer,
Bürgermeister
I
Hendrick Stoffels van Gils (-1669) & Aleydt Hendricks de Bie Landwirt, Bürgermeister
I
Cornelis Hendricks
van Gils (-1680) & Mayke Laurens van den Hout “
I
Alida van Gils
& Dirk Adriaens Oerlemans
(-1723) Schöffe, Polderrat
I
Adriaan Dircks Oerlemans
(-1750) & Catharina Glavimans Landwirt
I
Dirk Adriaans Oerlemans (-1778) & Adriana de Jong
“
I
Jan Dirks Oerlemans (1752/1825) & Cornelia Fokx Schuster
I
Adriana
Jans Oerlemans (1781/1862)
& Arie Hendriks Mol Landwirt, Gemeinderat
Pieternella
Mol (1818/91) & Aart
Zuiderent Schmied
I
Bastiaan
Zuiderent (1857/1930) & Grietje de Geus Bäcker, Landwirt
I
Aart Zuiderent
(1884/1968) & Adriaantje den Hartigh Malermeister
I
Jacob Bastiaan
Zuiderent (1910/92) & Jannetje Monster “
I
Arnoldus
Zuiderent & Plony N. M. van Wijgerden Ingenieur (> in die Schweiz)
* = nicht 100% bewiesen
Auch hier zeigt sich, wie manchmal Adlige mit der
Zeit zu normalen Bürgern werden können. Im 16. Jahrhundert brauen die
niederländischen Nachkommen der Savoyer fröhlich Bier und bekleiden nebenbei
noch lukrative öffentliche Ämter. Vielleicht sind sie dabei sogar glücklicher
als die Nachkommen der Hauptlinie der Savoyer, die inzwischen politisch so
geschwächt wurden, dass der Berner Hans Frans Nägeli sie in 1536 aus der Waadt
vertreiben kann….
Eine weitere Verbindung mit der Schweiz führt von der Nord-Ost Schweiz über Deutschland zu Amsterdam. Das Geschlecht der Nellenburger war schon früh mit der Schweiz verbunden. Der erst bekannte Vorfahre der Nellenburger, Eberhard trat 889 als Zeuge im Zürichgau auf. Seit 950 bauten sie ihre dortige Machtstellung durch den zeitweisen Erwerb der Grafschaft im Thurgau (erstmals 957), der Reichsvogtei von Zürich (955, 964/68), und der Vogteien der Klöster Einsiedeln (973-1029/30) und Reichenau (983,1024) weiter aus. So war Eberhard V (Eppo) von Nellenburg Graf im Zürichgau und Vogt des Klosters Einsiedeln, bis er es in 1029 – wahrscheinlich aus Rache – überfallen und niedergebrannt hat. Sein Sohn Eberhard VI “der Selige“, Graf im Zürichgau ("comes Turgie provincie") in 1050, bekam 1045 das Münzrecht für Schaffhausen, gründete dort in 1050 das Benediktinerkloster Allerheiligen, verlor jedoch 1078 die Grafschaft Zürichgau wegen seiner Papsttreue beim Investiturstreit an die Lenzburger. Sein Enkel Adalbert von Mörsperg erbte von seinem Schwiegervater u.A. das Schloss Mörsberg/Morimont in Oberlarg (Elsass) bei Delémont und baute die Mörsburg bei Winterthur zu einer starken Feste aus. Über seine (einzige) Tochter Mechtild van Mörsperg kamen seine Güter in den Besitz der Grafen von Sponheim (Rheinland-Pfalz).
Eberard V (Eppo) von Nellenburg & Hedwig (von Egisheim) Graf im Zürichgau
I
Eberhard VI "der Selige" von Nellenburg (-1078) & Ita „
I
NN von Nellenburg & NN
I
Adalbert von Mörsperg
(-1125) & (Mechthild) van Bar Mömpelgard Graf
von Mörsberg
I
Mechthild von Mörsperg & Meginhard von
Sponheim Graf von Sponheim
I
Gottfried I von Sponheim (- ca. 1159) & NN „
I
Gottfried II von Sponheim & NN „
I
Gottfried III von Sponheim (-1223) & Adelheid von Sayn „
I
Johan I von Sponheim & NN von Altena-Isenberg „
I
Gottfried I von Sponheim-Sayn (-1283) & Jutta von Isenburg (-Arenfels) Graf von Sayn
I
Engelbert I von Sayn-Homburg & Jutta von (Nieder-) Isenburg Herr von Homburg
I
Gottfried
II von Sayn-Homburg (-1353) & Maria von Dollendorf „
I
Jutta von Sayn & Adolf III von Grafschaft (-1381) Herr von Ereshoven
I
Jutta von Grafschaft & Willem von Nesselrode (-ca.1415) „
I
Wilhelm von Nesselrode Stein & Swenolt von Landsberg (-1440) „
I
Swenolt von Nesselrode & Albert van Gevertzhain gt. Lützenrode Amtman van Schönstein
I
Margaretha von Gevertzhain gt. Lützenrode & Wilhelm III von Bernsau Herr von Bernsau, Marschall
I
Ludwig von Bernsau (-1535) & Agnes von Eyl Herr von Hardenberg
I
Wilhelm V von Bernsau (-1572) & NN Herr von Hardenberg, Marschall
I
Heinrich Bernsau (-1617) & Anna Vette von Saurenhaus Rentmeister
I
Maria Bernsau & Konrad Spieker (1594/1673) Kaufmann in Elberfeld (Wuppertal)
I
Anna Katharina Spieker & Gottfried Üllenberg (1609/72) Kaufmann in Elberfeld
I
Johann Gottfried Üllenberg (1663/1749) & Katharina Wichelhausen “ “
I
Engelbert Üllenberg (1706/75) & Maria Katharina Langerfeldt Kaufmann in Elberfeld, Bürgermeister
I
Johannes Engelbertus Ullenberg (1738/90) & Teuntje Buys Kaufmann in Amsterdam
I
Elsje Ullenberg & Henricus Francois la Verge (1761/1817) “ “
I
Johannes Engelbertus la Verge & Evertje Versteegh (1809/91) Landwirt
I
Pietronella Margaretha la Verge & Abraham den Boesterd “
I
Evertje den Boesterd & Wijnand van Wijgerden (1886/1945) Bankdirektor
I
Gijsbert Marius
van Wijgerden (1916/84) & Aaltje
Baars “
I
Plony Nel Margrete van Wijgerden & Arnoldus Zuiderent (> in die Schweiz)
I
J. G. Zuiderent / A. J. Zuiderent (Schweiz)
Die bis jetzt gezeigten Abstammungslinien verliefen
zwischen der Schweiz und Holland geografisch gesehen ohne grosse Umwege. Die
nächste Linie jedoch verläuft via Ungarn
über Byzanz (Konstantinopel) zum Kreuzfahrerkönigreich Jerusalem und führt von
dort über Frankreich und Belgien nach Holland.
Die Linie fängt beim seit 930 erwähnten
Grafengeschlecht von Rheinfelden an,
von welchem besonders Graf Rudolf von Rheinfelden Bekanntheit
erlangte, ab 1057 als Herzog von
Schwaben und in 1077 als Deutscher Gegenkönig. Gemäss den “Acra Murensia“ des Klosters Muri war dieser Rudolf ein
Sohn des Grafen Kuno von Rheinfelden. Da Rudolfs Sohn Berthold jung starb,
kamen via Tochter Agnes die Zähringer in den Besitz eines Grossteils des Erbes
der Rheinfelder. Eine andere Tochter heiratete – wie unten gezeigt – einen
ungarischen König.
Als
“Hauskloster” und Grablege für seine Familie wählte Rudolf Sankt Blasien im Schwarzwald, wo später seine Frau Adelheid bestattet
wurde. Zum Besitz des Klosters St. Blasien gehörte interessanterweise etwa in
der gleichen Zeit (ab 1092) unser Wohnort Steinhausen
im Kanton Zug, wo wahrscheinlich schon damals (aber spätestens in 1173)
eine Kirche und vielleicht auf dem Schlossberg ein Steinbau als Verwaltungssitz
für den St. Blasier-Hof existiert haben soll.
Graf Rudolf von Rheinfelden (-1080) & Adelheid von Susa
I
Adelheid von Rheinfelden & König Ladislaus I “der Heilige“ von Ungarn (1040/95)
I
Piroska von Ungarn & Kaiser Ioannes II Komnenos von Byzanz (1087/1143)
I
Andrenikes Komnenos
von Byzanz (1108/42) & Eirane (Aineiadissa)
I
Ioannes Dukas Komnenos von Byzanz (1128/76) & Maria Taronites Dux
von Zypern
I
Maria Komnene von Byzanz & Amalrich I (d’Anjou) von Jerusalem Kreuzfahrerkönig
I
Isabelle I von Jerusalem (-1206) & Heinrich II von Champagne und Brie Kreuzfahrerkönigin
I
Philippine von Champagne & Erhard von Brienne (1170/1246)
I
Isabeau von Brienne & Graf Heinrich V von Grandpré (-1287)
I
Henri von Grandpré (ca. 1240/87) & Isabella von Luxemburg Ritter (F)
I
Gerard von Grandpré (-1356) & Beatrix von Luxemburg “
I
Thièrry III von Grandpré (-1366) & Agnes
de Berlaymont
“
I
Philippa von Grandpré & Gérard I d'Argenteau
(-1363) Ritter (B)
I
Jean I d'Argenteau (-1409)
& Jeanne de Horion
“
I
Guillaume I d'Argenteau (-1459) & Margarethe
de Rochefort “
I
Jacques I d'Argenteau (-1499) & Elisabeth van Schoonhoven “
I
Elisabeth d'Argenteau & Joannes von dem Bongart Ritter (D)
I
Bernard van den Bongard (1500/43) & Lutgard van Wulven Ritter
(NL)
I
Jan van den Bongaert (ca. 1526/88) & Cunera
van Lichtenberch Schultheiss
I
Cornelis van den Bongaert (-1619)
& Sophia Claesdr Musiker
(Lautenist)
I
Trijntje van den Bongaert & Mels van Cronenburch Schiffer
I
Jan Melsen Croonenburg & Heiltje Leendertse “
I
Tryntje Jans Croonenburg & Jan Aartse
Visser
I
Heyltje Jans Visser & Pieter Willemse Visser (1685/1749) Landwirt
I
Leendert Visser
(1728/1815) & Geertrui Jongeruiter “
I
Pieter Visser (1765/1815) & Maria Niemansverdriet “
I
Adriaantje Visser (1799/1831) & Cornelis van der Linden “
I
Maaike van der Linden
& Arie Steenbergen (1814/66) “
I
Bastiaantje Steenbergen & Jacob den Hartigh
(1841/1925) “
I
Adriaantje den Hartigh & Aart Zuiderent (1884/1968) Malermeister
I
Jacob Bastiaan
Zuiderent (1910/92) & Jannetje Monster “
I
Arnoldus Zuiderent & Plony N. M. van Wijgerden (> in die Schweiz)
Der Bezug dieser Verbindung zu Steinhausen als damaliger Besitz von Sankt Blasien ist wohl ein merkwürdiger Zufall. Jedenfalls konnten wir dies nicht ahnen, als wir uns als Holländer hier niederliessen und uns einbürgern liessen.
Steinhausen, August 2007, A. Zuiderent
Niederländisch |
Deutsch |
Aken |
Aachen |
abdij |
Abtei |
boer |
Bauer |
bouwman, bouman
(alte Begriffe) |
Bauer |
brouwer |
Brauer |
burgemeester |
Bürgermeister |
buurmeester |
alter Begriff, vgl. (CH) Präsident Bürgergemeinde |
brandmeester |
Feuerwehrkommandant |
caféhouder |
Gastwirt |
Chirurgijn |
“Chirurg“ (Arzt und Barbier) |
datum/bron: |
Datum der letzten Änderung; Quellen |
diaken |
Diakon (Kirchenrat für Soziales) |
dijkgraaf |
Deichgraf, Deichvogt, Poldervorstand |
Duitsland |
Deutschland |
Frankrijk |
Frankreich |
geb. |
geboren |
ged. (gedoopt) |
getauft |
generatie |
Generation |
genoemd |
genannt, erwähnt |
gesneuveld |
gefallen (in einer Schlacht) |
graaf |
Graf |
grafzerk |
Grabstein |
Gullik |
Jüllich |
heemraad |
Deichschöffe, Polderrat |
heilige geest meester |
Sozialvorsteher der Gemeinde |
Hendrik |
Heinrich |
Henegouwen |
Hennegau |
herbergier |
Gastwirt |
hertog |
Herzog |
hij trouwde
met NN |
er heiratete NN |
impost |
Steuer, erhoben bei amtlicher Handlung |
keizer |
Kaiser |
kerk |
Kirche |
kerkmeester |
Kirchmeier (CH) |
Keulen |
Köln |
Kleef |
Kleve |
kleermaker |
Schneider |
koning |
König |
koopman |
Kaufmann |
koster |
Sigrist |
landbouwer |
Landwirt |
Leuven (Louvain) |
Löwen |
lidmaat |
Kirchenmitglied |
Luik (Liège) |
Lüttich |
metselaar |
Maurer |
Milaan |
Mailand |
molenaar |
Müller |
mr. |
Meister |
na |
nach |
Namen |
Namur |
ook bekend
als (alias) |
auch bekannt als |
otr (ondertrouw) |
Anmeldung für Heirat |
ouderling |
Kirchenrat, -Älteste |
ovl. (overleden) |
gestorben |
Parijs |
Paris |
pondgaarder, pontgaarder |
Steuereintreiber |
ridder |
Ritter |
Rome |
Rom |
schepen |
Schöffe |
schilder |
Maler |
schipper |
Schiffer |
schoolmeister |
Schulmeister |
schout |
Schultheiss |
smid |
Schmied |
stedehouder |
Statthalter, Stellvertreter |
timmerman |
Zimmermann |
tr. (trouwt,
trouwde) |
heiratet, heiratete |
Turijn |
Turin |
van Beieren |
von Bayern |
van Saksen |
von Sachsen |
vermeld |
(urkundig) erwähnt |
Vlaanderen |
Flandern |
vlasser |
Flachsbauer |
voor |
vor |
winkelier |
Ladenbesitzer |
zie dezelfde
persoon hierboven in generatie x |
siehe die gleiche Person oben in Generation x |